Du befindest dich auf deiner Kinderwunschreise, hast diesen Zyklus perfekt geplant und getrackt. Plötzlich spürst du ein leichtes Ziehen in der Bauchgegend und findest etwas Blut in deiner Unterwäsche. Du hast Angst, dass du deine Periode bekommen hast. Es könnte sich aber auch um eine Einnistungsblutung handeln und dies könnte ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. In vielen Kinderwunschforen wird über diese Einnistungsblutung-Erfahrungen diskutiert. In diesem Beitrag haben wir alles was du zur Einnistungsblutung wissen solltest zusammengefasst.
Einnistungsblutung Erfahrungen: Was bringt das mit sich?
Die Einnistungsblutung wird auch Implantations- oder Nidationsblutung genannt. Das Wort „nidus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: „Nest“. Es handelt sich hierbei um eine leichte Schmierblutung, die natürlich und ungefährlich ist. Häufig wird sie sogar nicht erkannt. Etwa 15 – 25 % der Schwangeren machen Erfahrungen mit der Einnistungsblutung. Eine Einnistungsblutung ist ein frühes Anzeichen einer Schwangerschaft. Es tritt auf, wenn die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter erfolgt. Ganz sicher ist das Anzeichen jedoch nicht, da es auch andere Zwischenblutungen trotz Schwangerschaft geben kann. Die Blutung kann mit einem leichten Einnistungsschmerz einhergehen. Muss es aber nicht. Aus diesem Grund ist die Identifizierung einer Einnistungsblutung nicht einfach. Es kann sich um eine andere Zwischenblutung handeln oder mit der Regelblutung verwechselt werden, dies kann insbesondere bei Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus passieren. Das Eintreten der Einnistungsblutung erfolgt aufgrund von kleinen Verletzungen der kleinen Blutgefäße während dem Verschmelzen (Eindringen) der befruchteten Eizelle, auch Blastozyste genannt, mit der Gebärmutterschleimhaut. In der Regel handelt es sich um ein paar Bluttropfen. Manchmal bleibt dies auch unbemerkt, da die Bluttropfen nicht aus der Scheide austreten. Bei einer Mehrlingsschwangerschaft kann die Ausprägung der Einnistungsblutung stärker sein.Welche Unterschiede gibt es zwischen einer Einnistungsblutung und einer Periode?
Im ersten Moment kann die Einnistungsblutung mit der Periode verwechselt werden. Bei genauerem Hinsehen, wird schnell klar, ob es sich um deine Periode handelt oder du gerade die Erfahrung einer Einnistungsblutung machst. Es ist sogar möglich, dass die Einnistungsblutung zum selben Zeitpunkt eintreten kann, wenn eigentlich deine Periode eintreten müsste. Unterschiede findest du in dem Aussehen, Konsistenz, Menge, Stärke, Dauer, Zeitpunkt des Eintretens und des Schmerzes der Blutung. Nachfolgend findest du eine Tabelle mit den Unterschieden, die in einem Großteil der Erfahrungen mit Einnistungsblutungen beschrieben werden:
Merkmal: Farbe
Einnistungsblutung:
hellrot bis rot (nicht braun), heller, da direkt nach der „Verletzung“ ausgeschieden
Periode:
dunkelrot bis braun
Merkmal: Konsistenz
Einnistungsblutung:
flüssig
Merkmal: Stärke
Periode:
3 – 7 Tage
Aus dieser Gegenüberstellung wird deutlich, dass es Unterschiede zwischen der Periodenblutung und der Einnistungsblutung gibt. Bei einer Einnistungsblutung ist es nicht notwendig, dass ärztlich eingegriffen wird, da sie wieder von selbst aufhört. Im Zweifelsfall solltest du jedoch immer einen Arzt aufsuchen, da es auch noch andere Zwischenblutungen gibt, die sich negativ auf deine Schwangerschaft auswirken können.
Frauen mit Endometriose haben während ihrer Periode meist starke Bauchkrämpfe und Schmerzen. Da bei einer Einnistungsblutung die Schmerzen viel leichter sind, erkennen Frauen mit Endometriose eine Schwangerschaft aufgrund der ungewohnt leichten Schmerzen häufig selbst.
P4B-Hinweis
Begleitende Symptome der Einnistungsblutung und des -schmerzes, können Übelkeit, Schwindel und ein metallischer Geschmack im Mund sein.
Es gibt auch andere Arten der Zwischenblutungen. Ist eine Gelbkörperschwäche vorhanden, kann es passieren, dass in der 2. Zyklushälfte eine Blutung eintritt. Diese Blutung deutet auf keine Schwangerschaft hin. Meist handelt es sich dabei um einen braunen Schleim, der stark und über mehrere Tage austreten kann. Bei Frauen, die an Gelbkörperschwäche leiden, können diese Blutungen häufiger auftreten.
Ebenso kann eine Blutung ein Hinweis auf Komplikationen sein. Manchmal kann es passieren, dass die Einnistung der befruchteten Eizelle an der falschen Stelle im Körper der Frau erfolgt. Dies kann zu einer Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft führen. Diese Formen der Schwangerschaft sind mit starken Blutungen und Schmerzen im Unterleib verbunden. Sollte einer dieser Fälle eintreten oder starke Schmerzen zu spüren sein, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen bzw. direkt in ein Krankenhaus gehen und dich untersuchen lassen.
Wie läuft eine Einnistung ab?
Die Ausprägungen und Gründe der Einnistungsblutung sind dir nun bekannt. Damit eine Schwangerschaft stattfinden kann, muss zuerst die Befruchtung und Einnistung der Eizelle erfolgen. Nachfolgend findest du die einzelnen Schritte einer Einnistung:
1. Geschlechtsverkehr an den fruchtbaren Tagen
Bei der Einnistung handelt es sich um einen natürlichen Ablauf im Körper der Frau. Im ersten Schritt muss der Geschlechtsverkehr bei einem Kinderwunsch an den fruchtbaren Tagen (https://www.partner4baby.com/fruchtbare-tage/ ) der Frau stattfinden. In dieser Zeit besteht die größte Chance auf eine Schwangerschaft. Deine fruchtbaren Tage kannst du mit einem Eisprungrechner oder einem Tracker feststellen.
2. Befruchtung der Eizelle
Im zweiten Schritt erfolgt die Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium. Ist die Befruchtung erfolgreich, beginnt der Weg der befruchteten Eizelle zur Gebärmutter. In dieser Phase nimmt der Körper bereits die ersten Schwangerschaftsanzeichen wahr und beginnt mit der Produktion der Gelbkörperhormone. Die Gebärmutterschleimhaut wird aufgebaut und ist bereit für die Empfängnis der befruchteten Eizelle.
3. Wanderung der befruchteten Eizelle
Im dritten Schritt beginnt die Wanderung der befruchteten Eizelle durch den Eileiter in die Gebärmutterhöhle an der vorbereiteten Gebärmutterschleimhaut entlang. Unbefruchtete Eizellen werden in dieser Phase abgestoßen. Es finden erste Teilungen der befruchteten Eizelle (Ovum) statt, denn diese Eizelle soll zum Embryo werden.
4. Einnistung
Im vierten Schritt erfolgt die eigentliche Einnistung der befruchteten Eizelle. Hierbei wird die Eizelle mit der Gebärmutter vereinigt, sie nistet sich sozusagen in die Gebärmutter ein. Die Blastozyste dringt in die oberste Schicht der Gebärmutter ein. Hierdurch können „Verletzungen“ entstehen, die zu einer Einnistungsblutung führen können. Dies geschieht etwa 7 Tage nach der Befruchtung. Nach der Einnistung bildet sich über der Eizelle ein Film (Epithel). Manche Frauen berichten davon, dass sie die Erfahrung gemacht haben, die Einnistung zu spüren.
5. Schwangerschaft?
Im fünften und letzten Schritt kannst du mithilfe eines Schwangerschaftstests prüfen, ob du schwanger bist. In der Regel ist in dieser Phase das Schwangerschaftshormon hCG im Blut nachweisbar. Vielleicht hattest du aber auch eine Einnistungsblutung und bist dir deiner Schwangerschaft bereits bewusst.
P4B-Tipp
Achte auf deiner Kinderwunschreise darauf, dass du so wenig Stress wie möglich spürst. Stress kann sich negativ auf die Einnistung auswirken.
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Einnistungsblutung Erfahrungen mit Zwillingen
Auch bei Mehrlingsschwangerschaften kann eine Einnistungsblutung eintreten. Es kann jedoch, wie auch bei einer normalen Schwangerschaft, keine Einnistungsblutung eintreten. Tritt bei einer Mehrlingsschwangerschaft eine Blutung während der Einnistung auf, kann es sein, dass diese stärker ist und länger andauert. Sie kann sogar von der Intensität ähnlich der Periode sein. Von diesen Erfahrungen berichten Frauen, die eine Mehrlingsschwangerschaft erlebt haben.
Schwangerschafts-Check
Es gibt einige Anzeichen, die auf eine Schwangerschaft hindeuten können. In unserem Schwangerschafts-Check findest du verschiedene Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass du schwanger bist. Die Anzeichen alleine sind jedoch noch nicht aussagekräftig. Bei einem Verdacht und der bestehenden Chance einer Schwangerschaft solltest du unbedingt einen Schwangerschaftstest machen und einen Arzt zur Bestätigung aufsuchen.
- Hattest du in letzter Zeit ungeschützten Geschlechtsverkehr? Fand der Geschlechtsverkehr an deinen fruchtbaren Tagen statt, kann es durchaus sein, dass eine Befruchtung stattgefunden hat.
- Ist deine Periode bereits eingetreten oder ist sie überfällig? Wenn du schwanger bist, bleibt deine Periode in der Regel aus. Bei einem unregelmäßigen Zyklus ist die Beantwortung der Frage etwas schwieriger.
- Musst du häufig zur Toilette? Ein erhöhter Harndrang geht meist mit einer Schwangerschaft einher und führt dazu, dass du häufiger als sonst zur Toilette musst.
- Ist dir häufig schlecht? Übelkeit bis hin zum Erbrechen kann ein Bote für deine Schwangerschaft sein.
- Fühlst du dich häufig müde? Gerade zu Beginn einer Schwangerschaft finden viele Veränderungen im Körper der Frau statt und da kann es sein, dass du dich besonders müde, erschöpft und energielos fühlst.
- Fühlen sich deine Brüste anders an als sonst? Brüste können sich bei einer Schwangerschaft empfindlicher und größer anfühlen. Manche Frauen konnten beobachten, dass sich ihre Brustwarzen dunkler verfärbt haben.
- Bist du derzeit sehr emotional? Während der Schwangerschaft kann es sein, dass du eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebst. So kann es passieren, dass du ab und zu vor Mitgefühl in Tränen ausbrichst. Es können starke, aber auch weniger starke Stimmungsschwankungen auftreten.
- Ist dir manchmal schwindelig? Schwindel kann während einer Schwangerschaft auftreten.
- Bist du in letzter Zeit viel geruchsempfindlicher als vorher? Bei einer Schwangerschaft kann es sein, dass du Gerüche und vor allem Gestank viel intensiver wahrnimmst.
- Hat sich dein Essverhalten verändert? Es kann sein, dass du auf einmal dein Lieblingsgericht nicht mehr ausstehen kannst und wiederum Heißhunger auf Gerichte hast, die du noch nie mochtest. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass du schwanger bist.
- Hast du stärkere Blähungen? Wenn du schwanger bist, kann es sein, dass du häufiger als sonst pupsen musst.
- Wie fühlt sich dein Bauch an? Ein leichtes zupfen oder der Einnistungsschmerz können darauf hindeuten, dass du schwanger bist.
- Hattest du eine leichte Blutung? Sieht es aus wie eine leichte Schmierblutung, kann es sich um eine Einnistungsblutung handeln, die darauf hinweist, dass du schwanger bist.
Mit diesen zahlreichen Tipps kannst du herausfinden, ob sich dein Verdacht auf eine Schwangerschaft bestätigt. Treten mehrere Anzeichen auf, ist die Chance, dass du schwanger bist, recht hoch. So wärst du auf deiner Kinderwunschreise einen ordentlichen Schritt weiter. Wir drücken dir ganz fest die Daumen!
Wie du aus diesem Beitrag entnehmen kannst, gibt es einige Anzeichen, die auf eine Schwangerschaft hindeuten können. Die Einnistungsblutung ist eine davon. Das Anzeichen wird jedoch häufig nicht erkannt. Höre auf deinen Körper. Solltest du starke Schmerzen oder Unsicherheit verspüren, suche unbedingt einen Arzt auf.
Fazit: Bei einem unerfüllten Kinderwunsch wird auf die kleinsten Anzeichen einer Schwangerschaft geachtet. So kann es passieren, dass beim Eintreten der Einnistungsblutung dein erster Gedanke ist, dass dieser Zyklus nicht erfolgreich war, da die Blutung mit der Periode verwechselt wird. „Es hat schon wieder nicht geklappt. Ich bin immer noch nicht schwanger.“ Gehe in dieser Situation nochmal einen Schritt zurück und vergleiche die zuvor genannten Merkmale mit deiner Blutung. Es kann durchaus sein, dass es sich bei der Blutung um eine Einnistungsblutung handelt, welche dir deine Schwangerschaft auf deiner Kinderwunschreise bestätigt.
