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Die Bechermethode

Bechermethode – eine Variante der Heiminsemination

Beitragsziele

In diesem Beitrag lernst du die Bechermethode kennen. Zusätzlich findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anwendung sowie eine Übersicht der Kosten. Am Ende des Beitrags findest du unseren P4B-Check. Diese Informationen sollen dir eine Entscheidungsgrundlage für deinen Weg zum Kinderglück bieten.

Die Bechermethode gehört zur Gruppe der Heiminsemination (= Samenübertragung zu Hause). Sie ist eine alternative und kostengünstige Methode im Bereich der künstlichen Befruchtung. Der Aufwand ist relativ gering. Die Insemination kann zu Hause und ohne Hilfe eines Mediziners durchgeführt werden. Diese Form der Insemination findet innerhalb des Körpers der Frau statt.
Vor der Entscheidung für einen medizinischen Eingriff, kann es sinnvoll sein, der Bechermethode eine Chance zu geben. Sie kommt dem natürlichen Weg der Befruchtung am nähesten. Gemeinsam mit der Kappeninsemination, fristet die Bechermethode, in der Reihe der Methoden zur künstlichen Befruchtung, ein Schattendasein. Und das, obwohl zum Teil sehr schnell Erfolge erzielt werden und das Verfahren vergleichsweise sehr preisgünstig ist.

Wir haben nachgefragt! Wir wollten in einer kleinen – nicht repräsentativen Umfrage – wissen, was die Gründe für die geringe Verbreitung sind: Einer der Hauptgründe ist in der Unwissenheit begründet – mehr als 90% der Befragten kannten die Methode nicht! Gerade bei der Familienform des Co-Parentings oder bei homosexuellen Paaren ist die Bechermethode jedoch weit verbreitet.

Kurze Erklärung zur Unterscheidung des Begriffs „Samenprobe“

Wird eine homologe Samenspende verwendet, handelt es sich um die Eigenspende des Partners. Bei der heterologen Samenspende, wird ein Samenspender für die Bereitstellung der Samen für die Bechermethode genutzt. Wir verwenden in diesem Beitrag die Begriffe Samenspende und Samenprobe als Begriff für beide Formen. Du möchtest mehr über die Samenspende erfahren? Umfassende Informationen findest du in unserem Beitrag „Künstliche Befruchtung durch Samenspende.“

Unterschied Bechermethode und Kappeninsemination

Die Bechermethode und die Kappeninsemination sind Methoden der Heiminsemination. Bei diesen beiden Methoden findet i.d.R. zu Hause eine Samenübertragung in den Körper der Frau statt. Ganz ohne ärzliche Unterstützung. Die mit der Einwegspritze aufgezogenen Samen werden bei der Bechermethode in die Vagina gebracht. Im sauren Milieu der Vagina überleben die eingespritzten Samenzellen maximal 30 Minuten. In genau dieser Zeit müssen die Samenzellen zum Muttermund gelangen und den Zervixschleim überwinden. Ist dies geschafft, überleben die Samenzellen in der Umgebung der Gebärmutter auf dem Weg zur Eizelle 3-7 Tage. Diese „kritische Zeit“ beinhaltet den Weg innerhalb der Vagina über den Muttermund und dem Zervixschleim zum Gebärmutterhals. An diesem Punkt wird der Unterschied zwischen der Bechermethode und der Kappeninsemination deutlich. Bei der Kappeninsemination werden nämlich die Samen mithilfe der Inseminationskappe (manchmal auch Menstruationstasse) direkt vor dem Muttermund platziert. Dies erspart den langen Weg zum Muttermund und verschafft den Samenzellen mehr Zeit, um den Zervixschleim zu überwinden.

Kurz & Kompakt

Der Unterschied der Bechermethode und der Kappeninsemination liegt in der Platzierung der Samenzellen. Für die Samenzellen ist der Weg zum Muttermund kürzer und dadurch entsteht bei der Anwendung der Kappeninsemination ein Zeitvorteil, der sich positiv auf die Befruchtungschancen auswirken kann.

Erfolgsquote Bechermethode

Erfolgsquote Bechermethode

Über die Erfolge mit der Bechermethode gibt es zum derzeitigen Stand noch keine aussagekräftigen Studien. Es gibt jedoch zahlreiche Erfahrungsberichte zur Anwendung dieser Methode. Mit den entsprechenden gesundheitlichen Voraussetzungen, entsteht mit der Bechermethode eine Schwangerschaftsrate von ca. 10-30%. Ausschlaggebend für den Erfolg ist auch immer das Alter der Frau. Die Bechermethode kann bereits beim ersten Versuch erfolgreich sein. Häufig sind jedoch mehrere Versuche notwendig, bis eine Befruchtung erfolgreich ist. Daher sollte an das Vorhaben mit viel Geduld herangegangen werden.

Vorteil der Bechermethode Romantik

Erfolgsfaktor Romantik

Ein Vorteil bei der Bechermethode liegt natürlich auch darin, dass der Romantik auch eine entscheidende Rolle zukommen kann. Denn eine homologe Samengewinnung findet im privaten Wohlfühl-Umfeld statt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Bechermethode preiswert und einfach in der Anwendung ist. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung ähnlich dem natürlichen Zeugungsweg ist. Aus diesen Gründen entscheiden sich viele Paare zu Beginn einer Kinderwunschreise für diese Methode.

P4B-Hinweis

Lasse dich und deine:n Partner:in zur Sicherheit vor der Anwendung der Bechermethode ärztlich untersuchen und beraten. Hierdurch kann auch die vorhandene Fruchtbarkeit festgestellt werden.

Durch eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung kann die Erfolgsquote sogar selbst positiv beeinflusst werden. Insbesondere Alkohol und Nikotin sollten gemieden oder in sehr geringen Mengen konsumiert werden. Ein weiterer Punkt ist die Samenqualität des Mannes. Sie hat einen direkten Einfluss auf die Erfolgsquote der Bechermethode. Auch die Verwendung einer frischen Samenprobe wirkt sich positiv auf den Erfolg aus. Eine weitere Alternative zur Bechermethode und Kappeninsemination kann die ärztliche Insemination sein. Das Unterscheidungsmerkmal liegt hierbei in der Aufbereitung der Samenprobe und dem anschließenden Einführen in die Gebärmutter.

Wortherkunft und Verfahren der Bechermethode

Wortherkunft und Verfahren der Bechermethode

Die Namensherkunft der Bechermethode hat nichts mit der eigentlichen Übertragung der Samen zu tun. Der Name verdankt seine Herkunft der Übergabe von Spendersamen in einem Becher (Urinbecher).

Verfahren der Bechermethode

Bei der Bechermethode handelt es sich um eine Form der künstlichen Befruchtung. Da diese Form ohne ärztliche oder medizinische Hilfe durchgeführt werden kann, wird sie häufig eingesetzt. Im Vergleich zu den anderen Befruchtungsmethoden ist die Bechermethode einfach und kostengünstig durchzuführen. Die in der ärztlichen Fachsprache als Heiminsemination bezeichnete Bechermethode, gehört zur Gruppe der Inseminationen. Als Insemination wird jede Übertragung des männlichen Samens in den Genitaltrakt der Frau bezeichnet, der nicht über den Geschlechtsakt erfolgt.

Erfahrungen Bechermethode

Marco T.

„Als meine Frau mir von der Bechermethode erzählte, fand ich das Verfahren total merkwürdig. Dennoch habe ich mich darauf eingelassen und nun ist meine Frau nach mehreren Versuchen schwanger geworden. Ich freue mich schon sehr auf den Familienzuwachs!“

Sybille M.

„Aufgrund des Preises war für uns klar, dass wir es zuerst mit der Bechermethode versuchen. Nach mehreren Versuchen war mein Schwangerschaftstest positiv!“

Tony A.

„Ich hatte zuerst Bedenken hinsichtlich der Bechermethode. Ich war jedoch überrascht, dass sich die Methode so einfach durchführen lässt.“

Nathalie & Tina P.

„Wir hatten uns so sehr ein Kind gewünscht! Also machten wir uns auf die Suche nach alternativen Möglichkeiten zum Schwangerwerden. Dabei entdeckten wir die Bechermethode. Wir haben bereits 2 Versuche durchgeführt und starten nun mit unserem 3. Versuch. Falls dieser Versuch nicht funktioniert, werden wir es mit einer Kappeninsemination ausprobieren.“

Die 3 Schritte zur Anwendung der Bechermethode

Die richtige Anwendung der Bechermethode teilt sich in 3 Schritte auf. Nachfolgend findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Bechermethode -  Samenspende - Bechermethode

1. Schritt Durchführung Samenspende bei der Bechermethode

Bitte achte darauf, den Becher und die Einwegspritze nur in einem verpackten sterilen Zustand zu verwenden. Jede Verschmutzung sollte vermieden werden!

Mithilfe von Masturbation erfolgt die Abgabe der Samenprobe. In einem Becher (oft: Urinbecher) werden die Samen vom Samenspender gesammelt, um sie mit der Spritze aufnehmen zu können. Die Samenmenge kann auf den ersten Blick nach wenig aussehen. Die durchschnittliche Menge einer Ejakulation hängt von dem Geschlechtsverkehr und der Selbstbefriedigung ab. Entscheidend für die Zeugungsfähigkeit ist die enthaltene Menge aktiver Spermien, die in einem vorherigen Spermiogramm ermittelt werden sollten. Informiere dich hierzu in unserem Beitrag: Künstliche Befruchtung durch Samenspende

Nach einer Zeit von ca. 20-30 Minuten beginnt sich das Sperma zu verflüssigen.

P4B-Hinweis

Die Samenprobe sollte zeitnah nach der Erzeugung verwendet werden. Sollte das nicht möglich sein, sollten die Samen auf keinen Fall im Kühlschrank gelagert werden. Sie sterben dort sonst ab. Eine frische Samenprobe muss warm gelagert werden. Muss beispielsweise eine kurze Fahrt vom Spender zur Empfängerin gemacht werden, sollte die Samenprobe am Körper transportiert werden.
Heiminsemination Einsatz Einwegspritze – Bechermethode

2. Schritt: Einsatz der Einwegspritze

Im nächsten Schritt nimmst du die Samenprobe in der verflüssigten Form mit der bereitgestellten Einwegspritze auf.

Bechermethode - Heiminsemination - Durchführung Insemination

3. Schritt: Durchführung der Insemination (Samenübertragung bei der Bechermethode)

Lege dich zur Vorbereitung auf deinen Rücken, so dass es bequem für dich ist.

P4B-Tipp

Lege dir ein oder zwei Kissen unter das Gesäß, sodass du etwas erhöht liegst. Deine Beine sollten angezogen, gespreizt und abgewinkelt sein. Es ist ungefähr die gleiche Position, die du bei einem Frauenarztbesuch einnimmst.

Wenn du eine bequeme Liegeposition gefunden hast, kannst du die gefüllte Einwegspritze (ggf. außen Gleitmittel auftragen) vorsichtig in die Vagina einführen. Jedoch nur so weit, dass du die Spritze noch sicher halten kannst. Entleere anschließend die Einwegspritze mit Druck, so werden die Samen mit „Schwung“ auf ihren Weg gebracht. Sollte doch etwas von den Samen wieder zurückkommen – das kann passieren. Du kannst dich nun für ca. 30 Minuten ausruhen und deine Beine hochlegen. So bleiben die Samen in der Nähe des Muttermundes. Für diese Zeit kannst du dir wunderbar die Fernbedienung, dein Handy oder ein Buch bereitlegen.

Nach etwa 2 Wochen kannst du mithilfe eines Schwangerschaftstests sehen, ob der Versuch funktioniert hat oder ob ein neuer Versuch notwendig ist. Sollte es nicht direkt beim ersten Mal funktionieren, bitte nicht aufgeben!

P4B-Tipp

Es ist von Vorteil, wenn das Einführen der Samen so lustvoll wie möglich gestaltet wird. Je erregter die Wunschmama ist, desto höher ist auch die Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung. Denn die Qualität des Zervixschleims verbessert sich, je stimulierter die Frau ist. Je mehr sich der Zervixschleim verflüssigt, desto leichter gelangen die Spermien zur Eizelle. Warum ist das so? Zäher Gebärmutterhalsschleim hat eine Gitterstruktur. Dies erschwert das Durchkommen. Verflüssigter Zervixschleim hat eine gradlinige Fadenstruktur, die ein zielgenaues Vorankommen fördert. Zusätzlich können die Kontraktionen eines Orgasmus nach dem Einführen der Samen einen positiven Einfluss haben.

Kosten: Bechermethode

Im Vergleich zu allen Methoden der künstlichen Befruchtung, sind die Kosten für die Bechermethode sehr gering. Die Frage nach den Kosten lässt sich nicht pauschal beantworten, denn sie variieren je nach deiner persönlichen Ausgangssituation. Über folgende Punkte solltest du dir also zu Beginn Gedanken machen:

  • Welche Art der Samenspende soll verwendet werden? Privat oder Samenbank?
  • Besteht die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch deine Krankenkasse?
  • Sollen die Utensilien online oder in einer Apotheke gekauft werden?
  • Brauchst du Ovulationstests oder Schwangerschaftstests?

Es kommt dabei natürlich immer auf deine individuelle Situation an. Möchtest du die Heiminsemination gemeinsam mit deiner Partnerin oder deinem Partner durchführen, habt ihr lediglich mit den Materialkosten (ca. 10 €) zu rechnen. Solltest du eine private eine Samenspende verwenden wollen, achte unbedingt darauf, dass sich der Spender vorher umfassend untersuchen (Spermiogramm, Geschlechtskrankheiten etc.) lässt.

Soll eine heterologe Samenspende verwendet werden, kommen zusätzliche Kosten (z.B. Bereitstellung, Erwerb, Versand etc.) hinzu. Wenn eine Samenspende von einer Samenbank verwendet werden soll, kannst du mit zusätzlichen Kosten zwischen 700 – 1.000 € pro Samenspende, also pro Versuch, rechnen. Den Versand der Samenspende haben wir in die Berechnung miteinbezogen.

Was hat es denn mit der Samenspende auf sich? Verschaffe dir einen Überblick im Bereich Samenspende.

Die benötigten Utensilien kannst du einer Apotheke oder online erwerben. Du brauchst bei der Bechermethode eine Spritze und einen verschließbaren Becher.