Kappeninsemination – eine Variante der Heiminsemination

Das steckt hinter der Kappeninsemination

Die Kappeninsemination ist eine Methode der Heiminsemination. Bei dieser Methode findet eine Samenübertragung in den Körper der Frau ohne ärztliche Unterstützung statt. Bei der Kappeninsemination wird die Samenprobe mithilfe einer Inseminationskappe (manchmal auch Menstruationstasse) direkt vor dem Muttermund platziert. Dies erspart den langen Weg zum Muttermund und verschafft den Samenzellen mehr Zeit, um den Zervixschleim zu überwinden. Durch die Verwendung einer Inseminationskappe entsteht ein Zeitvorteil, der sich positiv auf die Befruchtungschancen auswirken kann.

Erfolgsquote Kappeninsemination

Zum heutigen Stand, gibt es hinsichtlich der Erfolge durch die Kappeninsemination, noch keine aussagekräftigen Studien. Viele Menschen berichten jedoch von ihren Erfahrungen bei der Anwendung dieser Methode. Die Erfolgsquote liegt bei 10-30 % wenn die gesundheitlichen Voraussetzungen gegeben sind. Das Alter der Frau hat auf den Erfolg ebenso eine wesentlichen Einfluss. Bereits nach der ersten Durchführung kann eine Kappeninsemination erfolgreich sein. In den meisten Fällen sind jedoch mehrere Versuche notwendig, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt.

Wortherkunft und Verfahren der Kappeninsemination

Die Kappe ist ein Behältnis für den Samen und Insemination bedeutet Samenübertragung. Die Bezeichnung „Samenübertragung mit der Kappe“ beschreibt die Kappeninsemination am Besten. Für die Inseminationskappe werden in diesem Verfahren unterschiedliche Begriffe verwendet. Es wird häufig von einer Menstruationskappe oder Menstruationstasse gesprochen. Diese werden in ihrer Grundfunktion alternativ zum Tampon verwendet. Von der Anwendung und dem Aussehen her gesehen, ist eine Inseminationskappe auch vergleichbar mit einem Diaphragma, auch Scheidenpessar genannt. Wobei dieses in der normalen Anwendung vor dem Muttermund platziert und zur Empfängnisverhütung eingesetzt wird.

Verfahren der Kappeninsemination

Nach der Samenspende sollte das Ejakulat rund 10 Minuten stehengelassen werden, bis es sich bei Raumtemperatur verflüssigt hat. Danach füllst du es in eine Inseminationskappe bzw. in eine Menstruationstasse. Diese befestigst du dann mit Unterdruck am Muttermund. Die Verflüssigung der Samen dient dabei der zusätzlichen Beweglichkeit der Spermien. Die Samenfäden wandern von dort selbstständig über den Gebärmutterhals in die Gebärmutter zum Eileiter. Nach ein paar Stunden löst sich der Unterdruck und die Inseminationskappe fällt von selbst ab oder wird von Hand gelöst.

Erfahrungen Kappeninsemination

Die 5 Schritte zur Anwendung der Kappeninsemination

Das Einsetzen der Inseminationskappe bzw. Menstruationstasse bedarf ein wenig Übung. Du musst dich und deinen Körper kennen und dir zutrauen, die Inseminationskappe einzusetzen. Wenn du dir allerdings nicht zutraust, in die Vagina zu fassen, solltest du von der Kappeninsemination absehen.

Bitte achte zur Vermeidung von Infektionen auf äußerste Sauberkeit und desinfizierte bzw. sterile Inseminationskappen.

So wird eine Inseminationskappe verwendet:

Schritt 1: Muttermund ertasten

Zu Beginn solltest du mit dem Finger in der Vagina vorsichtig den Muttermund ertasten. Das solltest du wissen: Sobald die fruchtbaren Tage der Frau beginnen und der Eisprung näher rückt, wandert der Muttermund deutlich nach oben. Das bedeutet, dass der Muttermund weniger in die Vagina hineinragt. Er wird weicher und öffnet sich leicht. Einige Frauen erreichen in dieser Zeit den Muttermund fast nicht mehr mit dem Finger.

Schritt 2: Inseminationskappe testweise füllen

Im zweiten Schritt solltest du den Umgang mit der Inseminationskappe bzw. Menstruationstasse üben. Fülle hierzu testweise die Kappe mit Wasser. Halte die Kappe in einer Hand und drücke eine Seite leicht ein, sodass die Kappe sich zusammenfaltet.

Schritt 3: Inseminationskappe testweise einsetzen

Führe nun die Inseminationskappe bzw. Menstruationstasse in die Vagina ein…

Schritt 4: Korrekten Sitz prüfen

… und platziere die Inseminationskappe bzw. Menstruationstasse vor dem Muttermund. Ob sich die Tasse richtig „festgesaugt“ hat, kannst du selbst kontrollieren. Umfahre mit dem Finger einmal komplett den Rand der Inseminationskappe nach der Einführung.

Es ist wichtig, dass du ein Gefühl für die Kappe bekommst. Frauen, die diese Methode erfolgreich genutzt haben, berichten davon, dass sie das Einsetzen 10-12 Mal geübt haben. Erst dann hatten sie ein sicheres Gefühl. Setze die mit den Samen gefüllte Inseminationskappe erst nach dem Üben ein. Dadurch vermeidest du von Beginn an jede Art von Stress.

Schritt 5: Inseminationskappe mit Samen einsetzen

Nachdem du die ersten 4 Schritte mehrmals geübt hast, kann im Grunde nichts mehr schiefgehen. Nun kannst du auch den Moment der Zeugung entspannter angehen.

Fülle nun die Inseminationskappe bzw. Menstruationskappe mit den flüssigen Samen und achte darauf, dass möglichst nichts verschüttet wird. Die zusammengefaltete Kappe führst du anschließend in die Vagina ein und platzierst diese vor dem Muttermund. Abschließend lagerst du dein Becken mithilfe eines Kissens hoch und bleibst mindestens 30 Minuten liegen.

Kosten: Kappeninsemination

Die Gesamtkosten einer Kappeninsemination sind vergleichsweise sehr gering. Eine pauschale Antwort gibt es jedoch nicht, denn die Kosten können je nach der persönlichen Ausgangssituation variieren.

Mache dir über folgende Aspekte zu Begin unbedingt Gedanken:

• Soll die Samenprobe von einem privaten oder fremden Samenspender (Samenbank) verwendet werden?
• Prüfe im Voraus unbedingt, ob die Kosten von deiner Krankenkasse übernommen werden.
• Möchtest du das nötige Material online bestellen oder in einer Apotheke kaufen?
• Kalkuliere notwendige Ovulationstests oder Schwangerschaftstests mit ein.

Es kommt dabei natürlich immer auf deine individuelle Situation an. Möchtest du die Kappeninsemination gemeinsam mit deiner Partnerin oder deinem Partner durchführen, habt ihr lediglich mit den Materialkosten (ca. 30 €) zu rechnen.