Wie funktioniert eine Hormontherapie?
Der unerfüllte Kinderwunsch ist in vielen Fällen auf Störungen im Hormonhaushalt der Frau zurückzuführen.
Von Hormonstörungen können auch Männer betroffen sein. In manchen Fällen findet eine Hormontherapie bei Männern statt, wenn z.B. die Diagnose einer Unterfunktion der Hoden besteht. Die Therapie während einer Kinderwunschbehandlung betrifft jedoch meistens die Frauen.
Durch eine Störung des Hormonhaushalts entsteht ein Ungleichgewicht der Hormone im Körper. Das Ziel einer Hormontherapie ist die Förderung der Eizellreifung und das Auslösen des Eisprungs.
Eine Hormontherapie wird bei fast allen Methoden der künstlichen Befruchtung durchgeführt. In manchen Fällen reicht es sogar mit geringen Mengen wieder ein Gleichgewicht der Hormone herzustellen. Dann kann es auch auf natürlichem Weg mit der Befruchtung funktionieren. Vor der Durchführung einer Insemination findet die Hormonstimulation gering dosiert statt. Fester Bestandteil ist die Hormontherapie bei IVF- und ICSI-Behandlungen. Die Behandlung erfolgt fast immer hochdosiert. Im Normalfall reift pro Monat eine Eizelle im Körper der Frau heran. Bei einer IVF oder ICSI werden so viele Eizellen wie möglich entnommen.
Eine Hormontherapie wird im Regelfall in 3 Schritte eingeteilt:
Diagnostik: Um die passende Hormontherapie festzulegen, muss im ersten Schritt eine Prüfung des Hormonhaushalts erfolgen. So können Ungleichgewichte festgestellt werden. Die Diagnostik erfolgt mit einem ausführlichen Zyklusmonitoring, Ultraschall und Blutbild. So kann der Arzt feststellen, ob eine Stimulation notwendig ist und welche Präparate verwendet werden sollen.
Therapiebeginn mit Eizellstimulation: Die Hormontherapie beginnt meist zwischen dem 3. und 5. Tag zu Beginn der Periode. Das Zuführen der Hormone erfolgt in Form von Tabletten oder Injektionen. Die Injektion muss in den meisten Fällen einmal am Tag in das Unterhautfettgewebe erfolgen. Während der Therapie muss der Stimulationsplan zwingend eingehalten werden.
Eisprung / Befruchtung: Am 8. Tag der Periode erfolgt meist eine Überprüfung der Eizellreifung mit einem Ultraschall. Auch das Blut wird getestet. So kann der Verlauf der Follikelreifung beobachtet werden. Bei manchen Frauen erfolgt der Eisprung von selbst. In den meisten Fällen wird der Eisprung jedoch mit einem Hormon ausgelöst. Dies erfolgt mit dem Schwangerschaftshormon Choringonadotropin (hCG).
Soll die Befruchtung über den natürlichen Weg erfolgen, empfiehlt der Arzt den optimalen Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs des Paares. Er rät auch davon ab, wenn zu viele Eibläschen gereift sind. 36 Stunden nach der Auslösung des Eisprungs erfolgt die Punktion.
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