Mönchspfeffer Kinderwunsch - PMS

Vielleicht hast du jahrelang die Anti-Baby-Pille eingenommen und diese nun aufgrund deines Kinderwunsches abgesetzt. Seitdem treten kurz vor deiner Periode verschiedene Symptome auf, die du so nicht kennst. Du kennst dich vielleicht selbst so gar nicht. Dann könnte es sich hierbei um PMS, dem prämenstruellen Syndrom handeln. PMS wird auch als „Die Tage vor den Tagen“ bezeichnet. Was PMS ist, wie sich PMS auswirkt und was das für deinen Kinderwunsch bedeutet, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist PMS?

Das prämenstruelle (lat. vor der Periode auftretend) Syndrom umfasst regelmäßig auftretende psychische und körperliche Symptome vor der Periode. Es handelt sich dabei um eine multifaktoriell bedingte Störung. Dies bedeutet, dass verschiedene Faktoren Einfluss auf die Psyche, das Nerven- und Hormonsystem der Frau haben. Das Syndrom taucht meist zwischen dem Eisprung und der Periode auf – in der sogenannten Lutealphase. Die Lutealphase ist die 4. Phase des weiblichen Zyklus und dauert etwa 14 Tage bis zur Periode an. Mit Beginn der Periode hören die Beschwerden in der Regel wieder auf.
Dich interessiert der weibliche Zyklus? Lies dir dazu unseren Beitrag: Wie der weibliche Zyklus deine Stimmung beeinflusst durch.

Die Ursachen des PMS sind noch nicht ausreichend erforscht und die einzelnen Forschungsergebnisse sind teilweise widersprüchlich. Etwa 20-40 % aller Frauen haben leichte Symptome. Ungefähr 5 % dieser Frauen müssen medizinisch behandelt werden.

Diese Symptome können auf PMS hindeuten:

Körperlich

PMS und Kinderwunsch: Ist eine Schwangerschaft trotzdem möglich? Körper

Kopfschmerzen
Rückenschmerzen
Gewichtsveränderungen
Hautveränderungen
Appetitveränderungen
Wassereinlagerungen (Ödeme)
Bauchschmerzen
Blähungen, Verstopfungen
Spannungsgefühl in der Brust
Unterleibsschmerzen
Sodbrennen
Krämpfe
Hitzewallungen

Psychisch

PMS und Kinderwunsch: Ist eine Schwangerschaft trotzdem möglich? Psychisch

Schlafstörungen
Kreislaufprobleme
Müdigkeit
Konzentrationsschwierigkeiten
Stimmungsschwankungen
Reizbarkeit
Migräne
Sich aufgedunsen fühlen
Einschränkung Leistungsfähigkeit
Aggressivität
Erhöhte Schmerzempfindlichkeit
Vermindertes Selbstwertgefühl

Es wird unterschieden zwischen PMS und PMDS (= prämenstruelle dysphorische Störung). Bei Letzterem handelt es sich um die stärkste Ausprägung der Symptome. Frauen können sich dabei besonders niedergeschlagen, unruhig und depressiv verstimmt fühlen. Die psychischen Symptome sind am stärksten ausgeprägt und führen zu Einschränkungen in privater und beruflicher Hinsicht. Als Folge kann dies zu Konflikten in der Familie, Beruf und Partnerschaft führen.
Von der Forschung wird ausgegangen, dass bei PMDS das Hormon Progesteron der Auslöser ist. Hier spielen u.a. auch das Umfeld, der Stress und die Lebenssituation eine Rolle. Frauen, die daran leiden, können das Gefühl haben, dass ihnen alles zu viel ist und sich kraftlos fühlen. Die allgemeine Leistungsfähigkeit kann stark eingeschränkt sein, sodass sich die Frau teilweise bei der Arbeit krankmelden muss.

Medizinisch gesehen ist PMS keine Krankheit. PMDS dagegen wird in dessen extremer Ausprägung als Krankheit angesehen.

Was verursacht PMS?

Die Ursachen für PMS sind noch unklar, denn die Forschung ist noch zu keinen weitreichenden und einheitlichen Ergebnissen gekommen. Es wird davon ausgegangen, dass PMS ein Reaktion des Nervensystems auf bestimmte hormonelle Reize ist. In diesem Zusammenhang wird auch häufig das Hormon Serotonin genannt. Serotonin („Glückshormon“) ist u.a. als Botenstoff für Emotionen zuständig. Andere Ergebnisse beziehen sich auf das Gelbkörperhormon Progesteron.

Verschiedene Faktoren können das Syndrom verstärken bzw. auslösen. Insbesondere Lifestyle-Faktoren, wie beispielsweise Bewegungs- und Schlafmangel können PMS begünstigen. Zu viel Nikotin, Alkohol und Stress werden in diesem Zusammenhang auch genannt. Als weiterer Faktor wurde auch die erbliche Veranlagung festgestellt.

PMS scheint in keiner Verbindung mit einer Schilddrüsenunterfunktion, Blutarmut, Endometriose oder Depression zu stehen.

Wie wird PMS diagnostiziert?

Die Untersuchung erfolgt anhand dem psychischen und körperlichen Beschwerdebild. Andere Ursachen müssen von den Ärztinnen und Ärzten ausgeschlossen sein.

Um PMS festzustellen, solltest du ein PMS-Tagebuch führen. Hier solltest du deine Beschwerden in einem Zeitraum von 2-3 Monaten dokumentieren. Welche Symptome treten auf? Wie stark sind die Beschwerden? Wann treten sie auf? So können Zusammenhänge besser festgestellt werden.

P4B-Tipp

Führe bei Beschwerden unbedingt ein Gespräch mit ärztlichem Fachpersonal, lass dich untersuchen und fordere im Zweifelsfall eine Blut- bzw. Hormonanalyse ein.

An folgende Ärztinnen und Ärzte kannst du dich bei PMS wenden:

Hausärztinnen und Hausärzte
Gynäkologinnen und Gynäkologen
Endokrinologinnen und Endokrinologen
Psychiater*innen
Psychologinnen und Psychologen
Heilpraktiker*innen

Kann PMS behandelt werden?

Die Behandlung der Symptome erfolgt individuell und unterschiedlich, da die Symptome bei jeder Frau unterschiedlich vorhanden und ausgeprägt sein können. Bisher gibt es keine universelle Behandlungslösung. PMS kann zum heutigen Wissensstand nicht vollständig geheilt werden.

Folgende Medikamente werden in der Behandlung angewandt:

  • Verschiedene Hormonpräparate
  • Schmerzmittel (v.a. bei Kopf-, Unterleibs- und Rückenschmerzen)
  • Entwässernde Präparate (z.B. Diuretika – Entwässerungstabletten)
  • Pflanzliche Mittel (z.B. Mönchspfeffer, Johanniskraut, Traubensilberkerze, Yamswurzel)
  • Anti-Depressiva (PMDS, starke Stimmungsschwankungen)
  • Anti-Baby-Pille (Kein Kinderwunsch)

Wie du erkennen kannst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die dich unterstützen können. Verzichte in Verbindung mit PMS auf eigene Behandlungsversuche.

Was kann ich bei PMS tun?

Es kann dir als Unterstützung zur medizinischen Behandlung helfen, wenn du deine Lebensgewohnheiten veränderst. Dies betrifft deine Bewegung, passendes Training, die Vermeidung von Stress, deine Ernährung und deinen Schlaf.

Eine ausgewogene Ernährung kann dir dabei helfen, die Beschwerden des PMS zu lindern und vorzubeugen. Achte darauf, nicht zu viel Zucker, Alkohol, Koffein und salzhaltige Speisen zu dir zu nehmen. Bananen können dir dabei helfen, deine Stimmung positiv zu verändern. Lachs ist gut bei Wassereinlagerungen und Ingwer kann dir bei Schmerzen helfen.
Einige wichtige Nahrungsbestandteile nimmst du über die normale Ernährung nicht ausreichend auf. Daher kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen positiven Effekt auf dich haben. Um die Serotonin-Produktion anzuregen, eignet sich die Einnahme von Aminosäuren (Tryptophan). Vitamin E unterstützt die Balance zwischen den Hormonen Östrogen und Progesteron. Vitamin D und Calcium regen die Östrogen-Produktion an.

P4B-Tipp

Wenn deine Periode sehr stark ist, kann es sinnvoll sein Eisen als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Sollte dies der Fall sein, suche unbedingt das Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.

Mönchspfeffer wird häufig im Zusammenhang mit PMS verwendet. Es wurde festgestellt, dass die Einnahme von Mönchspfeffer PMS-Beschwerden lindern kann. Wir raten dir die Einnahme mit deiner Ärztin oder deinem Arzt abzusprechen. Eine falsche Anwendung kann sich negativ auf dich auswirken. Du hast Fragen zum Thema?

Unser Beitrag: Mönchspfeffer bei Kinderwunsch kann dir deine Fragen beantworten. 

Akupunktur als Teil der traditionellen chinesischen Medizin, kann ebenso einen positiven Einfluss auf die Beschwerden haben. Wenn du unter Stimmungsschwankungen leidest, kann es sinnvoll sein, mithilfe von Psychotherapie unterstützt zu werden. So lernst du besser mit diesen Schwankungen umzugehen und kannst sie ggf. besser regulieren.

Bin ich schwanger?

Übelkeit, Heißhunger und Gewichtszunahme sind beispielsweise ebenso Anzeichen für eine Schwangerschaft. Daher kann es passieren, dass die Anzeichen leicht mit einer Schwangerschaft verwechselt werden. Im Zweifel kann die Durchführung eines Schwangerschaftstests sinnvoll sein. Wenn du mithilfe der Basaltemperatur deinen Zyklus beobachtest, kannst du die Symptome nach einiger Zeit besser beobachten und zuordnen. Denn bei vielen Frauen fällt die Temperatur vor der Periode ab. Bei einer Schwangerschaft ist die Temperatur dauerhaft erhöht.

PMS und Kinderwunsch

Du bist auf einer Kinderwunschreise und leidest an PMS? Keine Sorge, denn PMS hat keine direkten Auswirkungen auf eine erfolgreiche Einnistung der Eizelle. Das bedeutet, dass deine Schwangerschaftschancen trotz PMS nicht verringert werden. Eine körperliche Balance ist für den Kinderwunsch trotzdem von sehr hoher Bedeutung, daher solltest du nach natürlichen Methoden zur Minderung deiner PMS-Beschwerden greifen. Medikamente können einen negativen Einfluss auf dein körperliches Gleichgewicht haben.

Wenn du Nahrungsergänzungsmittel zur Abschwächung deiner PMS-Beschwerden einnehmen möchtest, solltest du dich im Voraus mit deiner Ärztin oder deinem Arzt abstimmen. Solltest du die Anti-Baby-Pille erst vor kurzem abgesetzt haben, gib dir und deinem Körper Zeit sich an deinen natürlichen Zyklus zu gewöhnen.

 

5 Tipps für den Umgang mit PMS:

1) Lerne deinen Zyklus kennen. So weißt du, wann die „kritische Zeit“ ist und kannst ggf. so deine Tagesplanung in diesem Zeitraum beeinflussen.
2) Zweifle nicht an dir und deinen Beschwerden. In unserer Gesellschaft ist der weibliche Zyklus häufig noch ein Tabuthema. Du bildest dir die Beschwerden nicht ein.
3) Akzeptiere deine Beschwerden und kämpfe nicht gegen sie an. Das macht es nur schlimmer! Sei gut zu dir und fühle in dich hinein, was du für dich tun kannst.
4) Verständnis kann dir dabei helfen, dich mit dem emotional aufreibenden Thema auseinanderzusetzen. Aufgrund der wenigen Erkenntnisse aus der Forschung, kann die Diagnose schwer und frustrierend sein. Für dich, aber auch für deine behandelnde Ärztin oder deinen behandelnden Arzt.
5) Hast du schon Yoga ausprobiert? Diese Sportart kann dir dabei helfen, deinen Körper besser wahrzunehmen. Besonders in der PMS-Zeit kann etwas Bewegung für Entspannung sorgen.

Positive Affirmationen können dir in deiner PMS-Zeit helfen!

  • Ich schaffe das.
  • Der Schmerz geht vorbei.
  • Meine Hormone fließen in perfekter Balance.
  • Mit jedem Atemzug entspannt sich mein Körper.

Mithilfe von positiven Affirmationen kannst du dein Unterbewusstsein beeinflussen. Sie können dir während der PMS-Zeit dabei helfen, deinen Gemütszustand zu verbessern. Das regelmäßige Wiederholen aus tiefster Überzeugung in Verbindung mit positiven Gefühlen können einen direkten Einfluss auf deinen Selbstwert und deine Stimmung haben.

Lade dir hierzu unser Affirmationsmerkblatt herunter und platziere es an einem Ort in deinem Zuhause, an dem du tagsüber immer wieder deine Aufmerksamkeit auf deine positive Gedanken lenken kannst.

Fazit:

Du bist nicht allein! Etwa jede 4. Frau leidet an PMS und dessen Auswirkungen. Es hilft dir nicht, gegen deine Hormone anzukämpfen. Darauf hast du keinen Einfluss. Radikale Akzeptanz kann dir dein Leben im Bezug auf PMS erleichtern. Nicht jede Frau hat die gleichen Symptome wie du, da jeder PMS-Verlauf individuell ist.

Leider wird das Syndrom häufig sehr spät erkannt, da es sich u.a. um ein Tabuthema handelt und viele Frauen sich nicht trauen, offen über ihre Beschwerden zu sprechen. „Du bist so gereizt! Du bekommst bestimmt deine Tage!“ Dieser oder auch ähnliche Sätze zeigen, wie wenig Empathie und Akzeptanz dem weiblichen Zyklus entgegengebracht werden. Wusstest du das Männer auch Hormonschwankungen haben? Versuche gelassen zu bleiben, wenn du solche Sätze hörst. Für solche Situationen kann es auch sinnvoll sein, sich einen Konterspruch zurechtzulegen.

Solltest du Beschwerden während deines Zyklus haben – völlig egal in welcher Form -, können wir dir nur empfehlen unbedingt zu deiner Ärztin oder deinem Arzt zu gehen. Nur so kann dir geholfen und nach Wegen zur Unterstützung gesucht werden. Versuche dir dein Leben und deine Kinderwunschreise nicht unnötig schwer zu machen!