Wir danken dem Stadelmann Verlag für diesen Gastbeitrag und dem Einblick in ein Thema, an das viele Betroffene nicht denken – dem Umgang nach der Kinderwunschzeit.
Wenn ES dann endlich gelungen ist – wie wunderbar!
Danach erlebt Ruthild Schulze jedoch häufig etwas Erstaunliches: Viele „Endlich-Eltern“ möchten die Kinderwunsch-Zeit möglichst schnell hinter sich lassen. Die intensive Zeit hat viele Paare an gesundheitliche, finanzielle, emotionale und partnerschaftliche Grenzen geführt. Doch nichts wäre fataler, als diese besondere Zeit des Wartens auf das Kind zu leugnen, auszuradieren, zu verdrängen. Das Leugnen erzeugt ein Tabufeld. Leiden darunter werden vor allem die Wunsch-Kinder. Und das ist paradox.
Befragungen von Erwachsenen, zum Beispiel Adoptiv- und Samenspende-Kindern, die über ihre Entstehungsbiografie lange im Unklaren gelassen wurden, zeigen deutlich, wie schwierig und folgenreich dieses Schweigen ist.
„Kann man wirklich schon mit kleinen Kindern über ihre Zeugungsgeschichte sprechen? … „Ja, das kann man – wenn man die manchmal doch sehr komplizierten Vorgänge der Medizin dem Kind altersgemäß erklärt!“, antwortet Familientherapeutin Dr. Petra Thorn im Vorwort des Buchs. Nicht nur in einer kindgerechten Geschichte, auch mit einem ausführlichen Glossar geschieht dies in diesem Buch.
Jedes Kind will irgendwann wissen, woher es kommt. Janns Geschichte hilft Kinderwunsch- und allen anderen Eltern, die richtigen Worte zu finden.
Leseprobe: „Ich bin ein Kinderwunsch-Wunschkind“ von Ruthild Schulze
Manno! Das muss ich jetzt echt mal hier erzählen. Ich war letzte Woche ganz durcheinander. Ich habe etwas ganz Cooles über mich herausgefunden. Etwas von vor (!) meiner Geburt, das verrate ich jetzt schon. Ich bin nämlich nicht nur ein Wunschkind, sondern auch noch ein Kinderwunsch-Wunschkind. Meine kleine Schwester ist „nur“ ein Wunschkind, um das schon mal vorweg zu sagen. Unsere Eltern haben uns aber gleich lieb. Das wissen wir beide. Ich bin sehr froh, dass ich das mit dem Kinderwunsch-Wunschkind-Sein jetzt weiß!
Was macht die Hebamme noch so?
Ach ja, sie ist bei der Geburt dabei. Sie erklärt der Frau, was passiert, hilft ihr, gut zu atmen und im richtigen Moment auszuruhen. Die Hebamme hat wirklich gesagt, dass das bei einer Geburt ganz wichtig ist, dass die Frau, die gerade Mama wird, sich zwischendurch immer wieder ausruht. WehenPause hat sie das genannt. Und manche Mamas schlafen dann sogar ganz kurz ein, „Sekundenschlaf“ heißt das. Das brauchen manche Frauen – so anstrengend ist eine Geburt. Die Wehen tun auch weh, deshalb gibt die Hebamme den Frauen zum Beispiel Massagen oder Medizin. Der richtige Kräutertee oder ein Aroma-Massageöl können der Frau helfen, sich ein wenig zu entspannen, oder eine Akupunkturnadel gibt Kraft.
Manche Frauen baden noch einmal vor oder sogar bei der Geburt. Denn Babys können auch bei einer Wassergeburt geboren werden. Dazu gibt es spezielle Badewannen, in die eine schwangere Frau ganz bequem ein- und aussteigen kann. Die Frau kann auch rumlaufen oder sich sonst wie bewegen oder sich hinlegen, je nachdem, was ihr gerade guttut. Ja, echt, auch Tanzen kann zur Geburt dazugehören. Die Hebamme in unserer Schule hat uns typische Bewegungen vorgemacht. Manche sahen wie Bauchtanz aus.
Es muss nicht allein rumliegen und kann leichter einschlafen. Für das Baby ist es immer ganz kuschelig. Die Hebamme hat gesagt, wenn wir uns unter die Bettdecke legen und schlafen wollen, kuscheln wir uns deshalb manchmal so gerne ein – mit rundem Rücken und angezogenen Beinen –, weil unsere Seele sich sehr gut erinnern kann an das Leben in der Gebärmutter und die Zeit, als wir viel im Tragetuch oder auf dem Arm getragen wurden. Ja, Einkuscheln mit Kuscheltier und warmer Decke und weichem Kissen ist wunderbar!
Noch was zu der Zeit nach der Geburt. Dafür gibt es sogar ein extra Wort, das uns die Hebamme erklärt hat: das Wochenbett. Damit sind die ersten Wochen gemeint, nachdem das Baby geboren wurde.
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