Die 4 Phasen des weiblichen Zyklus
Der weibliche Zyklus teilt sich in verschiedene Zyklusphasen auf. Wenn du dich auf einer Kinderwunschreise befindest, hast du dich vielleicht auch schon mit deinem Zyklus auseinandergesetzt. Sicherlich interessant für dich und deinen Kinderwunsch ist, der Zeitpunkt deines Eisprungs. Denn so kannst du den Zeitpunkt mit den höchsten Chancen auf eine Schwangerschaft berechnen. Tritt deine Periodenblutung ein, wird dir klar, dass dieser Zyklus nicht erfolgreich mit einer Schwangerschaft verbunden ist.
Um deinen Kinderwunsch zu realisieren ist es von Vorteil, wenn du deinen Körper und deinen Zyklus kennst. Vielleicht fühlst du dich in den einzelnen Phasen komplett unterschiedlich und weißt gar nicht so recht warum. Wir möchten dir in diesem Beitrag den weiblichen Zyklus und dessen Phasen in Verbindung mit der Stimmung aufzeigen. Wusstest du, dass man den weiblichen Zyklus mit den einzelnen Jahreszeiten vergleichen kann? Wie du deinen Zyklus für dich nutzen kannst, werden wir genauer betrachten.
Ein natürlicher weiblicher Zyklus teilt sich in 4 Phasen auf: Menstruationsphase (Blutung), Follikelphase (Reifung der Eizellen), Ovulationsphase (Eisprung) und Lutealphase (Gelbkörper). Wie du deine fruchtbaren Tage berechnen kannst, erklären wir dir in einem separaten Blogbeitrag.
„Du bist so zickig! Du hast bestimmt deine Tage!“
Diese oder ähnliche Sätze kennst du bestimmt. Sie sind grenzüberschreitend und bereiten dir als Frau ein ungutes Gefühl. Jede Frau empfindet unterschiedlich und individuell während dem Zyklus. Die einen empfinden stärker und die anderen schwächer. Auch wenn sich die Phasen des Hochs und des Tiefs abwechseln, hat jede einzelne ihre Qualitäten. Die Stimmungsschwankungen lassen sich jedoch nicht nur den Hormonen zuschreiben, sondern dem ganzen Körper. Der weibliche Zyklus dient der Fortpflanzung und die Heranreifung der Eizelle im Körper der Frau steht im Fokus. Damit eine erfolgreiche Befruchtung stattfinden kann, fährt der Körper automatisch das Immunsystem herunter. Je nach gesundheitlicher Verfassung in den Bereichen Darm, Leber, Nebennieren und auch dem körpereigenen Immunsystem, fährt es stärker oder schwächer herunter. So kommen die Stimmungsschwankungen und auch das allgemeine Wohlbefinden in den einzelnen Phasen zusammen.
Befinden sich deine weibliche und männliche Energie in Balance?
Jede einzelne Zyklusphase bringt ihre eigene Qualität mit sich!
Der natürliche weibliche Zyklus lässt sich in 4 Phasen einteilen. Wird hormonell verhütet, durchläufst du lediglich 2 Phasen, die Menstruations- und Lutealphase. Nachfolgend gehen wir auf die einzelnen Phasen ein und zeigen dir auf, welche Stimmungen und Chancen diese mit sich bringen. In unserem Beispiel gehen wir von einer beispielhaften Zyklusdauer von 35 Tagen aus. Um dir einen schnellen Überblick zu verschaffen, kannst du dir gerne die Übersicht am Ende des Beitrags downloaden.
1. Phase der Ruhe (Menstruationsphase):
Dauer: ca. 1. – 6. Zyklustag
In dieser Phase fühlen sich Frauen häufig müde und schlapp. Hieraus ergibt sich ein Bedürfnis nach Ruhe und Wohlbefinden. Auch Selbstzweifel, kreisende Gedanken und eine innere Unruhe können dir zu schaffen machen. Die Menstruationsphase ist der optimale Zeitpunkt, um dir Ruhe und Regeneration zu schenken. So kannst du zusätzlich eine enge Verbindung mit deiner Intuition aufbauen.
2. Phase der Kreativität (Follikelphase):
Dauer: ca. 7. – 21. Zyklustag
Der Östrogenspiegel steigt in dieser Phase stark an. Östrogen wird auch als „Glückshormon“ bezeichnet. Du fühlst dich in dieser Phase energiegeladen, fröhlich und selbstbewusst. In diesem Zeitraum ist es dir auch möglich, kreativ und konzentriert zu arbeiten. Das Knüpfen sozialer Kontakte fällt dir besonders leicht. Dein Körper bereitet sich auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Ganz im Zeichen des Wachstums eignet sich diese Phase gut, um neue Pläne und Ziele festzulegen oder Entscheidungen zu treffen.
3. Phase der Aktivität (Ovulationsphase):
Dauer: ca. 22. Zyklustag
Hier findet ein absolutes Hoch statt, denn dein Körper ist in dieser Phase bereit für die Erfüllung deines Kinderwunsches. Aufgrund des Testosterons steigt deine Libido an und du fühlst dich in dieser Zeit besonders attraktiv. Auch auf andere wirkst du in dieser Phase besonders anziehend. Deine Haut hat mehr Spannkraft, du strahlst mehr und dein Gesicht wirkt symmetrischer. Diese Phase eignet sich besonders gut dafür viel Sport zu treiben und berufliche Termine (z.B. Präsentation, Vorstellungsgespräch etc.) erfolgreich zu meistern.
4. Phase der inneren Kraft (Lutealphase):
Dauer: ca. 23. – 35. Zyklustag
Auf ein Hoch folgt ein Tief und dies findet in dieser Zyklusphase statt. Das Progesteron steigt an und du fühlst dich hin und wieder müde, denn dein Energiehaushalt fährt herunter. In dieser Phase kann es zu Stimmungsschwankungen kommen. Auch dein Stoffwechsel wird stärker angeregt und daher kannst du mehr Hunger verspüren. Du bist empathischer, reizbarer und innerlich angespannter. Viele Frauen haben das Bedürfnis auszumisten. PMS kann zusätzlich die Stimmung mit Schmerzen beeinflussen. Diese Phase eignet sich besonders gut dafür, dich zurückzuziehen, dich in Achtsamkeit zu üben und dir die nötige Ruhe zu gönnen. Versuche deinen Körper und Geist in den Einklang zu bringen.
P4B-Hinweis
Was hat es mit den Hormonen im Körper der Frau auf sich?
Es gibt 3 Hormone, die den weiblichen Zyklus wesentlich beeinflussen. Östrogen, Progesteron und Testosteron arbeiten eng zusammen. Nachfolgend gehen wir genauer auf die einzelnen Hormone und deren Aufgaben ein:
Östrogen: Zuständig für die Körperformen der Frau, hat großen Einfluss auf das Herz und deine Gefühle (z.B. Unsicherheit, Nestbau etc.). Auch Wassereinlagerungen werden von diesem Hormon beeinflusst.
Progesteron: Das Hormon entspannt dein Gehirn und sorgt für einen guten Schlaf. Für den Ausgleich des Hormons Östrogen ist Progesteron zuständig. So auch für die Entwässerung der Wassereinlagerungen.
Testosteron: Dieses Hormon ist nicht nur für Männer von hoher Bedeutung. Es sorgt für die Muskelkraft, Tatkraft und Entschlossenheit. Ebenso beeinflusst es die Libido.
Deine Zyklusphasen zielgerichtet nutzen
Insgesamt ist es wichtig, dass du die Zeichen deines Körpers wahrnimmst. Die Akzeptanz der einzelnen Phasen kann dir dabei helfen, deinen Zyklus ausgeglichen zu erleben. Nachfolgend findest du eine Ideensammlung, wie du deine Zeit in den einzelnen Phasen zielgerichtet nutzen kannst:
Menstruationsphase
„Zeit für einen Neubeginn“Follikelphase
„Alles wird leichter“
Ovulationsphase
„Volle Power“
Lutealphase
„Zeit für Rückzug“
Wellnessmittag, ein Bad nehmen, Yoga, Meditation, Kochen, Kino, Reflexion, ein Bild malen, schöne Gespräche mit deinen Herzensmenschen, Aufräumen, Ausmisten
Deine Ernährung und Bewegung können dich unterstützen!
Die hormonellen Schwankungen während deines Zyklus kannst du kaum beeinflussen. Für dein allgemeines Wohlbefinden kannst du auf deine Ernährung und Bewegung achten. Nachfolgend findest du Ernährungs- und Sporttipps für die einzelnen Zyklusphasen:
Vitamin C: Paprika, Zitrusfrüchte, Brokkoli, frische Kräuter etc.
Gesunde Fette: Avocado etc.
- nährende und warme Gerichte
Fermentiertes: Sauerkraut, Sauerteig etc.
Smoothies, Salate kohlenhydratreiche Lebensmittel können gut verbrannt werden- frische und rohe Speisen
z.B. Periodenyoga, Stretching, Spaziergänge
Der Winter entspricht der Menstruationsphase. Du bist im Winterschlaf-Modus, denn der Winter ist eine eher ruhige und langsame Zeit. Sie lädt dazu ein, sich zurückzuziehen und neue Kraft zu sammeln. Die Menstruation steht für den Neuanfang deines Zyklus und kann als „körperlicher Reinigungsprozess“ gesehen werden.
Der Sommer bringt die Sommerhitze mit sich, die Sonne strahlt und es ist viel los. Du bist voller Energie und fühlst dich selbstbewusst. Deine Super-Power ist aktiviert und du hast das Gefühl alles zu schaffen. Deine Motivation ist groß. Auch ein kleiner oder auch großer Sommerflirt darf dabei sein. Der Sommer ist vergleichbar mit der Ovulationsphase, in der i.d.R. dein Eisprung stattfindet. Wie genau das mit dem Eisprung funktioniert, kannst du in unserem Blogbeitrag „Kann man den Eisprung trotz einem unregelmäßigen Zyklus berechnen?“ nachlesen.
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Umgang im Alltag: Menstruation und Lutealphase
Du hast nun die einzelnen Zyklusphasen und deren Stimmungen kennengelernt. Du weißt auch, was du in den einzelnen Phasen unterstützend tun kannst. Nun ist dies in unserer Leistungsgesellschaft und im Alltag gar nicht so einfach umzusetzen. Wir hetzen von einem Termin zum nächsten, arbeiten zu Kernarbeitszeiten und schaffen es kaum durchzuatmen. In welcher Phase deines Zyklus du bist, interessiert kaum jemanden, zumal es ein Tabuthema in der Gesellschaft ist. Lenke die Außensicht einmal in die Innensicht und fühle in dich hinein. Gerade während der Menstruation und in der Lutealphase kannst du dir auch im Alltag Gutes tun. Beobachte dich selbst, denn du hast es selbst in der Hand und nur du kannst dafür sorgen, dass es dir gut geht.
Wir haben für dich ein paar Beispiele im Umgang mit dem Alltag gesammelt:
- Wenn du flexible Arbeitszeiten hast, kannst du die Tage nutzen und früher Feierabend machen oder auch später mit der Arbeit anfangen. Du kannst auch mehr Pausen einlegen.
- Trägst du gerne hohe Schuhe? Verzichte doch während den beiden Phasen darauf und trage flache Schuhe.
- Bequeme Kleidung kann dir dabei helfen, dich wohler zu fühlen. Trage anstatt einem Träger-BH einen BH ohne Bügel.
- Du möchtest gerne allein sein und deine Ruhe? Dann mach eine Mittagspause allein und gehe eine Runde mit dir allein gemütlich spazieren.
- Der Tag war anstrengend? Lass dir abends ein warmes Bad ein und schau in Ruhe deine Lieblingsserie in der Badewanne.
- Du könntest den ganzen Tag essen? Nimm dir Zeit für dich, koche dir ein leckeres Gericht und genieße es in vollen Zügen.
- Dein Terminkalender ist heute total voll und deine ToDo-Liste nimmt kein Ende? Picke dir das Wichtigste für den heutigen Tag heraus und erledige nur das. Du musst nicht jeden Tag 100 % geben.
- Heute ist einfach alles doof und du würdest am liebsten weinen. Höre dir eine Gute-Laune-Playlist an und tanze. Es wird dir direkt besser gehen.
- Ein Treffen mit einer Freundin steht heute an. Du würdest dich heute jedoch gerne zurückziehen und entspannen. Sei ehrlich, sag die Verabredung ab und vereinbare einen anderen Tag. Sie wird dich verstehen.
- Deine Gedanken kreisen heute ständig um das Thema Kinderwunsch. Du wünscht dir schon so lange ein Kind und es klappt einfach nicht. Du suchst die Schuld bei dir und verlierst dich komplett in den Gedanken. Gib dir 10 Minuten Zeit, um deine Gedanken aufzuschreiben. Anschließend legst du eine kleine Yoga-Session ein. Deine Gedanken werden sich beruhigen und du wirst dich entspannter fühlen.
Mit bereits wenigen Schritten kannst du dir die anstrengenden Phasen des weiblichen Zyklus erleichtern. Probiere einfach mal verschiedene Möglichkeiten aus und beobachte dich und deine Gefühle. Fühl in dich hinein. Fühlst du dich besser? Fühlt es sich gut an?
Den Zyklus auf deiner Kinderwunschreise nutzen
Der weibliche Zyklus ist ganz eng mit deinem Kinderwunsch verbunden. Versuche die einzelnen Phasen mithilfe der zuvor genannten Tipps so angenehm wie möglich für dich zu gestalten. So bist du entspannt – mental und körperlich. Dies wirkt sich wiederum positiv auf deinen Kinderwunsch aus und die Chancen erfolgreich schwanger zu werden steigen. Höre auch im stressigen Alltag auf deinen Körper und lege Pausen ein, wenn er dies benötigt. Während der Kinderwunschreise kann es passieren, dass du deinem Körper nicht mehr voll und ganz vertrauen kannst. Schließlich tut er nicht das was er soll – du wirst einfach nicht schwanger. Dein Ziel ist es schwanger zu werden und mit dem Einsetzen der Periode ist das ein klares Zeichen dafür, dass dein Zyklus nicht erfolgreich war. Lerne dich und deinen Zyklus besser kennen. So kannst du dir deinen Weg zum Kinderglück erleichtern. Ganz schön viele Infos? Verschaffe dir einen Überblick mithilfe unserer Übersicht: Der weibliche ZyklusFazit
